Wir sind es mittlerweile gewohnt, zu allem und zu jedem ein Feedback zu geben. Wir kaufen etwas bei einem Online-Händler? Im Anschluss werden wir gebeten, eine Bewertung abzugeben. Jemand postet einen Beitrag in den sozialen Medien? Im Kommentar geben wir unsere Meinung dazu ab. Und im Job ist Feedback ein wichtiges Führungswerkzeug. Leider sehen wir in allen Bereichen, dass gutes Feedback weder alltäglich noch einfach zu geben ist. Die folgenden 5 Schritte können Dir helfen auf dem Weg zu gutem Feedback.
Die 3 Siebe von Sokrates
Bevor Du ein Feedback gibst, stelle Dir diese 3 Fragen, auch bekannt unter „die 3 Siebe von Sokrates„:
- Der 1. Sieb: die Wahrheit: Hast Du sichergestellt, dass das was Du sagen willst, die Wahrheit ist?
- Der 2. Sieb: die Güte: Ist das, was Du sagen willst, etwas Gutes?
- Der 3. Sieb: die Nützlichkeit: Ist das, was Du sagen willst, nützlich für die andere Person?
Der Rahmen ist beim Feedback geben wichtig
Wenn Du Feedback geben willst, achte auf die äußeren Umstände.
- Achte darauf, dass Du Feedback unter 4 Augen gibst. So hat der Empfänger des Feedbacks die Chance, selbst zu entscheiden, wie er damit umgeht.
- Nimm Dir Zeit, um Dich ganz auf die andere Person zu konzentrieren und ermögliche der anderen Person genau das gleiche. Keine Ablenkungen, kein Telefonklingeln und kein „darf ich mal kurz stören“.
Fragen statt sagen
Wenn ich eine Rückmeldung zu etwas gebe, passiert es häufig, dass die andere Person sich angegriffen fühlt. Kein Wunder, wenn ich versuche mein Wissen der anderen Person überzustülpen. Statt dessen schlage ich Dir einen Perspektivwechsel vor.
- Nenne Deine Wahrnehmung der Situation.
- Frage Dein Gegenüber, wie er die Situation einschätzt?
- Welche Herausforderungen sieht die andere Person?
- Wie möchte die Person mit den Herausforderungen umgehen?
- Welche Lösungsansätze sieht sie?
- Welche Unterstützung könnte hilfreich sein?
Das könnte der Beginn einer konstruktiven Lösungsdiskussion sein. Und sollte das nicht das Ziel von Feedback sein?
It’s all about Wertschätzung, Baby!
Du hast alle bisherigen Tipps eingehalten und trotzdem kommt Dein Feedback nicht gut an? Hast Du mal über Deine Haltung nachgedacht? Bist Du Dir sicher, dass Deine Haltung wertschätzend ist? So kannst Du prüfen, ob Du eine wertschätzende Haltung eingenommen hast:
- Ist es Dir wichtig, auch die Sichtweise Deines Gegenübers zu verstehen? Oder willst Du nur Deine Sichtweise darlegen? Aktives Zuhören ist ein Zeichen von Wertschätzung!
- Bist Du offen für neue Lösungen und Ideen? Oder geht es Dir darum Deine Meinung durchzusetzen?
- Lässt Du den anderen so sein, wie er ist und akzeptierst seine Motive? Oder gibt es nur Deinen Weg?
Hilfestellung um wertschätzend zu kommunizieren bietet die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg an. Du kennst die Gewaltfreie Kommunikation noch nicht? Stay Tuned. Der Blog-Artikel darüber ist schon in der Mache!
Feedback annehmen
Und zu guter Letzt die Frage, wie gehe ich gut mit Feedback um?
Meine Empfehlung ist, betrachte Feedback als ein Geschenk. Die Person, die Dir Feedback gegeben hat, hat sich Zeit für Dich und Dein Vorhaben genommen, hat sich Mühe gegeben, indem sie sich Gedanken gemacht hat. Ein „Dankeschön“ kann also auf keinen Fall schaden. Und dann machst Du damit das, was Du mit den Geschenken machst, die Du sonst erhältst:
- Ist es etwas, das Du brauchen kannst? Etwas, das Dir weiterhilft? Schenkt es Dir eine neue Perspektive? Dann prüfe für Dich, ob und wie Du das Feedback umsetzen möchtest.
- Ist es für Dich ein Staubfänger? Kannst Du nichts damit anfangen? Findest Du nicht, dass es zutreffend ist? Dann stelle es in eine Ecke (vielleicht kannst Du es ja doch nochmal brauchen) oder entsorge es.
Es ist Dein Geschenk und Du entscheidest, was Du damit machst!
Viel Spaß beim Ausprobieren. Ich freue mich auf Dein … Feedback!
Herzliche Grüße
Deine Nicole