Mobbing scheint fast schon eine neue Volkskrankheit zu sein. Fast immer, wenn ich erzähle, dass ich eine Ausbildung zum Mobbing-Bewältigungs-Coach mache, erhalte ich die Rückmeldung: „Oh ja, das könnte ich auch brauchen, denn ich werde gerade/wurde in meinem alten Job gemobbt.“ Also gleich zu Beginn ein Spoiler-Alarm: es benötigen mehr Menschen einen Mobbing-Bewältigungs-Coach, als man gemeinhin glaubt. Denn in der Öffentlichkeit wird über Mobbing sowohl von Seiten der Täter als auch der Betroffenen meist geschwiegen.
Was ist Mobbing?
Der Begriff Mobbing kommt aus dem englischen bzw. lateinischen. „To mob“ bedeutet anpöbeln, angreifen, attackieren. Die Ursprünge liegen im lateinischen „mobile vulgus“, was aufgewiegelte Volksmenge bedeutet. Alleine die Herkunftsbezeichnungen des Begriffes sind schon aufschlussreich für die Definition des Begriffes Mobbing.
Um besser zu verstehen, worum es beim Mobbing geht, hilft folgende Beschreibung: Unter Mobbing ist zu verstehen, dass jemand am Arbeitsplatz, im familiären Umfeld, in der Schule etc. häufig über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert, benachteiligt und letztlich ausgegrenzt wird. Sichtbar wird Mobbing durch unethische Kommunikation und das systematische Vorgehen des Mobbers, sagt der schwedische Arbeitswissenschaftler Prof. Leymann.
Wer ist von Mobbing betroffen?
Mobbing ist ein Thema, das gerne von allen Seiten totgeschwiegen wird. Die einen verharmlosen ihr Tun und sehen sich offiziell nicht als Mobber, die von Mobbing-Betroffenen schweigen häufig aus Scham, wollen kein Opfer sein.
Laut der aktuellen Mobbing-Studie des Bündnis gegen Cybermobbing waren 32,6 % der Befragten in Deutschland schon einmal von Mobbing betroffen, 60 % kamen als Opfer, Täter, Beobachter, Mediator u.ä. mit Mobbing in Kontakt. Mobbing gibt es in allen Gesellschaftsschichten und in allen Bereichen unseres Lebens. Kindergarten, Schule, Studium, Berufsausbildung, Beruf – sogar in Familien und Freundeskreisen wird munter, manchmal auch unbewusst gemobbt.
Die Folgen sind für die Betroffenen, aber auch für die Volkswirtschaft erheblich. Bei Mobbing-Betroffenen kann es bis zum Burnout oder der dauerhaften Arbeitsunfähigkeit führen und für die Volkswirtschaft entstehen so jährlich Schäden in Höhe von bis zu 25 Mrd. Euro pro Jahr (Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund).
Mein Weg zur Mobbing-Bewältigungs-Coach Ausbildung
Tatsächlich überraschen mich die Zahlen wenig. Während meiner Arbeit als Coach sowie während meiner Zeit als Angestellte ist mir Mobbing immer wieder begegnet. Ich habe es bei anderen gesehen und war selbst davon betroffen. Besonders die Fälle in meinem Coaching-Alltag haben mich zu der Überzeugung gebracht: Ich möchte gerne fundiert helfen. Denn die Auswirkungen auf die Betroffenen sind enorm. Da ist die Fachkraft, die sich nicht mehr zutraut, im angestammten Berufsfeld zu arbeiten und lieber nur noch Hilfstätigkeiten übernimmt. Oder die Führungskraft, die ein Unternehmen verlässt, weil die Kollegen immer nur mit den Augen rollen, wenn diese Person etwas sagt. Auch junge Führungskräfte, die keine Führungsaufgabe übernehmen wollen, weil ihnen immer wieder die Fähigkeit dazu grundlos abgesprochen wurde. Die Führungskraft, die von ihren Mitarbeitern belogen und vorgeführt wird und ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann. Ich könnte die Liste noch weiterführen.
Alle diese Menschen haben eines gemeinsam: die immer wiederkehrende Mobbing-Erfahrung wirkt sich zerstörerisch auf das eigene Selbstbewusstsein und den Glauben an die eigene Selbstwirksamkeit aus und endet leider allzu oft im Burnout der betroffenen Person. Wer z.B. auch in der Schule bereits Mobbing-Erfahrung gemacht hat, wird nicht selten später selbst zum Täter.
Ich habe also eine Ausbildung gesucht, mit der ich mein vorhandenes Coaching-Know-How weiter ausbauen kann, speziell zugeschnitten auf Mobbing und die Folgen von Mobbing. Fündig geworden bin ich in der Trainerakademie von Marlis Spies. Besonders angesprochen hat mich hier der ganzheitliche Ansatz von Mobbing über die Folgen von Mobbing z.B. Burnout und Methoden zur Stressbewältigung.
Mein Ansatz als Mobbing-Bewältigungs-Coach
Mir ist es wichtig, den Mobbing-Betroffenen und auch den Tätern fundiert in der Bewältigung der Mobbing-Erfahrung zur Seite zu stehen. Ein Verarbeiten des Geschehenen auf Augenhöhe. Darum möchte ich auch nicht von Mobbing-Opfern sprechen. Mir ist das Wort „Opfer“ zu passiv. Die betroffenen Menschen versuchen häufig sich zu wehren, wollen nicht aufgeben, sich nicht vertreiben lassen. Der Druck, der durch Mobbing entsteht, führt zu Stress, der nicht zuletzt auch zu Krankheit führen kann.
Mein Ziel im Mobbing-Bewältigungs-Coaching ist es, das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen wieder bewusst zu machen, effektive Methoden zur Stressbewältigung zu vermitteln und die Menschen bei ihrem Weg aus dem Mobbing-Erleben zu begleiten.
Daneben möchte ich in Unternehmen ein Bewusstsein für Mobbing-Geschehen schaffen und Wege aufzeigen, wie sich Unternehmen gegen Mobbing positionieren können und wie sie mit einer gesunden Unternehmenskultur Mobbing vorbeugen können.
Fazit: Hilfe suchen ist der erste Schritt
Du wirst gemobbt? Du bist damit nicht alleine! Sprich mit vertrauenswürdigen Menschen darüber und suche dir Hilfe. Denn ein Ziel des Mobbings ist der Versuch der sozialen Isolation. Führe ein Tagebuch, um alle Mobbing-Attacken zu dokumentieren. Als Mobbing-Bewältigungs-Coach helfe ich dir dabei, aus der Mobbingfalle auszubrechen und wieder in die Handlungsfähigkeit zu kommen.
Auch wenn du Mobbing-Täter bist, bin ich als Mobbing-Bewältigungs-Coach eine Anlaufstelle für dich. Gemeinsam finden wir deine Beweggründe für das Mobben und entwickeln Handlungsalternativen.
Last but not least: Der Unternehmenskontext spielt beim Mobben eine wichtige Rolle. Als Mobbing-Bewältigungs-Coach kann ich beim Aufbau einer achtsamen Firmenkultur, der Entwicklung gesunder Teams und wertschätzender Führung meinen Beitrag für ein Mobbing-freies Umfeld leisten. Und wenn es bereits Mobbing-Fälle gibt, helfe ich natürlich bei der Bewältigung.