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Warum streiten wir?

Das Leben könnte so schön friedlich sein, gleichförmig verlaufen, gäbe es diese ganzen Streitereien nicht. Aber im Leben – ob beruflich oder privat – prallen immer wieder unterschiedliche Meinungen aufeinander. Häufig belastet uns das gar nicht, wir nehmen die andere Meinung zur Kenntnis.

Und doch gibt es viele Situationen, wo uns das Andere – das andere Verhalten, die andere Meinung, der andere Standpunkt, die andere Sichtweise – auf die Palme bringt. In solchen Momenten fühlen wir uns durch diese Unterschiede gestört, sie behindern uns (vielleicht auch nur vermeintlich) in unserem Tun und wir fühlen uns genötigt, diesen Unterschied zu lösen.

Klingt theoretisch? Dann hier ein Beispiel – die Spülmaschine. Nicht nur im Privatleben, auch im Büro ein häufig gesehener Zankapfel. Das benutzte Geschirr steht auf der Spülmaschine anstatt darin? Das saubere Geschirr ist nicht ausgeräumt? Dann gibt es diese Tage, an denen das Gedankenkarussell anspringt: Es fühlt sich wohl mal wieder niemand zuständig, das saubere Geschirr auszuräumen. Warum immer ich? Können die ihre Sachen nicht direkt einräumen? Warum muss ich das jetzt wieder machen? Und so weiter und so fort.

Einen Mechanismus für Streit haben wir damit kennengelernt. Es sind auf jeden Fall die Anderen Schuld. Typisch für einen Konflikt – und ein Streit ist nichts anderes als ein Konflikt – ist die Schuldsuche bei der anderen Partei.

Wenn ich jetzt wutentbrannt meine Tasse ebenfalls obendrauf stelle, dann ist das in meiner Wahrnehmung meine Reaktion darauf, dass das alle anderen ja auch tun.

Das ist der zweite Mechanismus in einem Konflikt. Das eigene Verhalten wird als Reaktion auf das Verhalten der anderen verstanden. Die Haltung dahinter ist „Ich muss …, weil Du …“. Das Schwierige daran ist, dass jeder von uns denkt „ich muss …, weil Du …“. Jeder sieht den Anfangspunkt für den Konflikt an einer anderen Stelle.

Warum entsteht aber nun der Konflikt? Wenn ich das am Beispiel Spülmaschine beleuchte: warum rege ich mich auf, dass die Spülmaschine nicht ausgeräumt ist, das dreckige Geschirr obendrauf steht? Etwas stört mich, vielleicht sogar massiv. Ein mir wichtiges Bedürfnis wird nicht erfüllt. Hier könnte es das Bedürfnis nach Ordnung sein, vielleicht auch das Bedürfnis nach Fairness (wir sollten uns beim Ausräumen der Spülmaschine abwechseln, …) oder gar Wertschätzung (Jetzt habe ich die Spülmaschine diese Woche schon dreimal ausgeräumt und noch nicht einmal ein Danke bekommen).

Wenn Bedürfnisse nicht erfüllt sind, führt das zu negativen Gefühlen, z.B. zu Irritation, Ärger, Wut, Ohnmacht, … Diese negativen Gefühle können eine Konfliktdynamik auslösen, so dass wir uns scheinbar plötzlich und – natürlich – ohne unser Zutun mitten in einem Konflikt befinden.

Wenn Du Dich also das nächste Mal so richtig aufregst, gehe innerlich einen Schritt zurück und überlege, welches Deiner Bedürfnisse gerade gestört ist. Diese Erkenntnis macht Deinen Ärger für Dich greifbarer. Dir wird klar, worüber genau Du Dich ärgerst und kannst dann gezielt entscheiden, wie Du reagieren möchtest. Und wenn Du das konkret bei der anderen Person ansprichst, wird Deine Position nachvollziehbar. So gibt es eine Chance für Veränderung.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Du hast einen Konflikt, bei dem Du nicht weiterkommst? Im Coaching kannst Du die für Dich beste Lösung entwickeln. Interesse? Dann sende mir eine E-Mail, damit wir einen unverbindlichen und für Dich kostenlosen Telefontermin vereinbaren können.